6 bis über 50 cm lange, weiße Würmer
- Erwachsene Würmer: Nackenband, Gleichbeinbänder
- Larven (Mikrofilarien): Unterhaut der Nabelregion und Flanken, Auge
Beim Pferd kommen 2 Onchocerca-Arten vor, Onchocerca cervicalis und Onchocerca reticulata. Ihre Larven, auch Mikrofilarien genannt, kommen im Bindegewebe der Unterhaut, vor allem in der Nabel- und Flankengegend vor. Diese Stellen sind bevorzugte Saugstellen von bestimmten Mücken, die beim Stechakt die Mikrofilarien aufnehmen und als Zwischenwirte fungieren.
Nachdem sich die Larven in den Mücken weiterentwickelt haben, werden sie bei einem erneuten Stechakt auf andere Pferde übertragen.
Die erwachsenen Stadien von O. cervicalis siedeln sich im Nackenband an, wo es zur Bildung von glasig-durchscheinenden Streifen am Sitz der Würmer kommt. Im weiteren Verlauf wird das Gewebe des Nackenbandes brüchig und verfärbt sich grünlich. Nach dem Absterben der Würmer bilden sich bis zu taubeneigroße Herde, die verkalken können. Brechen diese auf, bilden sich Fistelkanäle, die eine Länge von bis zu 25 cm erreichen. In dem Fistelsekret können Wurmteile nachgewiesen werden.
Onchocerca reticulata tritt in den oberen Gleichbeinbändern und den Beugesehnen auf. Dadurch entstehen knotenförmige Anschwellungen, die sehr schmerzhaft sind und zu lang anhaltender Lahmheit führen.
Mikrofilarien von O. cervicalis können aber auch in den Augen v. a. in Hornhaut und Bindehaut auftreten. Ihre Anzahl schwankt dabei sehr stark. Je nach Befallsstärke treten mehr oder weniger ausgeprägte Irritationen am Auge mit entsprechenden Entzündungsreaktionen auf. Typisch sind die sogenannten Kreidebeläge (eosinophile Keratitis) auf der Hornhaut.
In der Haut können die Mikrofilarien v. a. wenn sie abgestorben sind, zu allergischen Prozessen mit Hautentzündung, Papelbildung, Haarausfall und Juckreiz führen (Hautonchozerkose). Zu beobachten sind diese Erscheinungen im Bereich des Abdomens, der Brust, am Kopf und Nacken. Betroffen sind vor allem ältere Pferde.
- Nach der Paarung der erwachsenen Würmer befinden sich die Entwicklungsstadien (Mikrofilarien) von Onchocerca cervicalis zunächst im Bereich des Nackenbandes.
- Von dort gelangen sie über den Blut- und Lymphweg in das Unterhautbindegewebe von Nabelgegend und Flanken.
- Hier werden die Larven von den Mücken aufgenommen. Nach etwa 24 Tagen haben sich im Zwischenwirt die Infektionslarven entwickelt. Beim erneuten Stechakt werden diese wieder auf das Pferd übertragen.
Der direkte Parasitennachweis gelingt über austretendes Fistelkanalsekret, in dem meist Wurmteile enthalten sind. Außerdem können nach Anritzen der Haut durch eine mikroskopische Untersuchung der austretenden Gewebsflüssigkeit oder in Hautbioptaten ggf. die Mikrofilarien nachgewiesen werden.
Durch den Einsatz geeigneter Präparate ist es möglich, die Larven, nicht jedoch die erwachsenen Onchozerken abzutöten.
Bei Widerristschäden, die durch erwachsene Würmer verursacht wurden, kann auf chirurgischem Weg das betroffene Gewebe entfernt werden. Oftmals sind langwierige Nachbehandlungen erforderlich.