Die Trächtigkeitsdauer der Hündin beträgt, gemessen am Zeitpunkt des Eisprungs (= Ovulation), durchschnittlich 63 (61 bis 65) Tage. Ausgehend vom Decktermin sind wesentlich größere Schwankungen zu verzeichnen. Wird die Hündin 5 Tage nach der Ovulation gedeckt, kann sie bereits nach 57 Tagen werfen, wird sie dagegen 5 Tage vor der Ovulation gedeckt, verlängert sich der Zeitraum bis zur Geburt entsprechend auf 68 Tage. Aufgrund der Langlebigkeit der Spermien im Eileiter der Hündin (mindestens 6 Tage) kann eine Hündin sogar bei noch früherer Bedeckung tragend werden. Dann kann die Geburt sogar erst 72 Tage nach der Bedeckung stattfinden.
Im ersten Monat der Trächtigkeit bemerkt man zunächst nur geringe Veränderungen. Am Ende des ersten Monats vergrößern sich die Milchdrüsen etwas, die Zitzen richten sich auf und erscheinen aufgrund der stärkeren Durchblutung rosa. Gelegentlich kommt es zu einem Fellverlust rund um die Zitzen. An der Scheide kann ab dem 32. Trächtigkeitstag ein durchsichtiger oder weißlicher Schleim zu beobachten sein.
Zwischen der dritten und vierten Woche – und nur für diesen begrenzten Zeitraum – kann ein erfahrener Untersucher die vergrößerte Gebärmutter (sogenannte Fruchtampullen) durch die Bauchdecke ertasten. Ab dem 18. Tag der Trächtigkeit ist bereits eine Diagnose per Ultraschall möglich – sie setzt zu diesem Zeitpunkt allerdings große Erfahrung und ein technisch hoch entwickeltes Ultraschallgerät voraus. Sicherere Ergebnisse liefert diese Methode ab dem 25. Tag der Trächtigkeit. Röntgenuntersuchungen sind erst ab dem 45. Tag sinnvoll (besser 50. Tag), da nun erst die Verknöcherung des Skeletts der Feten beginnt und diese somit auch im Röntgenbild eindeutig sichtbar werden.
Erst in dem letzten Trächtigkeitsdrittel sieht man der Hündin ihre Trächtigkeit auch äußerlich an – das Massenwachstum der Feten hat dann eingesetzt und führt zu einer sichtbaren Umfangsvermehrung des Bauches. Wie "dick" der Bauch wird hängt u. a. von der Wurfgröße ab. In dieser letzten Phase der Trächtigkeit ist auch eine Auskultation (Abhören) der fetalen Herztöne möglich. Die Herzfrequenz der ungeborenen Welpen liegt mit 200 bis 240 Schlägen/Minute deutlich über derjenigen der Hündin. Steht die Geburt kurz bevor, so kann man bei der Hündin verschiedene Veränderungen beobachten. Gesäuge und Vulva schwellen jetzt deutlich an. Etwa eine Woche vor dem Termin setzt die Milchbildung ein. Oft besteht geringer Scheidenausfluss. 12 - 24 Stunden vor der Geburt kommt es zu einem Absinken der Körpertemperatur um ca. 1 °C. Auch das Verhalten der Hündin kann sich verändern.
Wussten Sie schon, dass heutzutage eine Art "Schwangerschaftstest" für den Hund zur Verfügung steht?
Hierbei kann ab dem 28. Tag der Trächtigkeit im Blut der Hündin der Anstieg des Hormons Relaxin nachgewiesen werden. Es handelt sich um das einzige für eine Trächtigkeit spezifische Hormon beim Hund! Meistens wird jedoch die Ultraschalluntersuchung durchgeführt, da sie folgende Vorteile hat: Man kann erkennen, ob und wie viele Welpen leben und ob Störungen der Trächtigkeit vorliegen.